Es gibt immer etwas Unerwartetes, zum Beispiel die UlliPupps

Ulrikes ältester Sohn Julian wetteifert mit der kleinen UlliPupp:
Wer hat den merkwürdigsten Gesichtsausdruck?
Angeregt von einer Animee-Figur war diese kleine UlliPupp ein Geschenk für Julian.

Die erste UlliPupp entstand am Neujahrstag 2009 – einfach so. Zwar hatte Ulrike immer wieder mal tolle Sachen genäht, aber das geschah äußerst selten. Mit den Puppen änderte sich das komplett: Kaum war die erste fertig (und alle die sie sahen staunten), da folgte schon die nächste und darauf noch eine und noch eine … Den Namen für diese seltsamen Wesen hatte sich wenig später unsere Tochter Juliette ausgedacht.

Hier soll nach und nach die Geschichte und die Vielfalt dieser Schöpfungen in Wort und Bild geschildert und vorgestellt werden. Viel Vergnügen mit den UlliPupps von Ulrike Urbons !

Klaus Urbons

Public Puppets

Ihre erste Ausstellung hatten Ulrike und die UlliPupps im Institut für Gegenwartsbetrachtung.
Pure Puppen-Power im Jahr 2009

Der erste öffentliche Auftritt der UlliPupps

Gabriele Gillen, Autorin des empfehlenswerten Buches „Frauen“, hatte in Mülheim das Projekt „Mülheim am Meer“ gestartet, zu dem auch das oben genannte Institut gehörte. Sie war sofort fasziniert von Ulrikes Geschöpfen und bot ihr an, diese in den beiden großen Schaufenstern in der Mülheimer Leineweberstraße zu zeigen. Die Ausstellung zog viele Blicke der Passanten auf sich und es meldeten sich Menschen, die gerne eine UlliPupp kaufen wollten. 🙂

UlliPupps – die zweite Ausstellung

Auf Einladung von Susanne Dickel, Leiterin der Mülheimer Initiative für Klimaschutz, realisierte Ulrike die zweite Ausstellung ihrer UlliPupps direkt gegenüber vom Mülheimer Rathausturm. Die Puppen bevölkerten eines der Schaufenster und sorgten für einiges Erstaunen bei den Passanten und den Besuchern der Initiative.

Blick in das Schaufenster der Klimainitiative
Puppen und Klimaschutz? Ja klar: 15% vom Verkaufspreis gingen an die lobenswerte Initiative. Im Hinterhof des gleichen Gebäudes gründeten wir 2013 unser Kunsthaus, das „Makroscope – Zentrum für Kunst und Technik“.
Die UlliPupps im Schaufenster
Gesamtansicht des Schaufensters, genau gegenüber vom Mülheimer Rathausturm.

Alle guten Dinge sind drei – oder vier?

In Mülheim gab es einige Jahre lang den Schaufenster-Wettbewerb, bei dem Kunstkurse sowie Künstlerinnen und Künstler in den Geschäften der Innenstadt ihre Werke präsentierten. Herr Beekmann, Inhaber des Schreibwaren-Geschäfts in der Wallstraße (und Mit-Besitzer des Gebäudes in dem sich zuerst die Klimainitiative und später das Makroscope ansiedelten) lud Ulrike ein, ihre UlliPupps zu zeigen. Nach einigen Überlegungen entschied sie sich dafür, das naheliegende Thema „Schule“ aufzugreifen. So wurde eine UlliPupp zur Klassenlehrerin befördert, während die anderen Schülerinnen und Schüler spielen durften.

Die Highschool of UlliPupps im Schaufenster von Prüßmann
Eine Klasse für sich: Die „High-School of UlliPupps“ gewann zwar nicht den Preis, eroberte aber die Herzen der Kunden und Passanten.
Die Lehrerin der UlliPupps
Und die „Lehrerin“ der UlliPupp-Klasse hatte immer ein Lächeln für ihre Schülerinnen und Schüler – und natürlich für die interessierten und amüsierten Passanten.

Weihnachtsmarkt im Fliednerdorf

Im Jahr 2012 zogen wir in die Lintorfer Straße im Fliednerdorf in Mülheim-Selbeck. Auch da schmückten eine Vielzahl von UlliPupps unsere Wohnung und dort entstanden immer neue UlliPupp-Kinder, lebensgroße Puppen in schicken Kleidern, die Ulrike mit dem größten Vergnügen kaufte.

Im Fliednerdorf fanden regelmäßig Märkte statt und am Weihnachtsmarkt im November 2013 beteiligte Ulrike sich mit einem Stand. Und tatsächlich: Einige UlliPupps bekamen neue Besitzer oder wurden als Weihnachtsgeschenk gekauft.

Ein glückliches Kind mit eigener UlliPupp
Frohe Gesichter beim Weihnachtsmarkt – und eine UlliPupp bekam ein neues Zuhause 🙂
Ulrike auf dem Stand im Fliednerdorf
Es war schon etwas Besonderes, die Puppen sprichwörtlich auf den Markt zu bringen.
Künstler und Architekt Ludwig Matthes kaufte eine UlliPupp als Geschenk.
Künstler und Architekt Ludwig Matthes ebenfalls im Dorf wohnhaft, kaufte eine UlliPupp als Geschenk für seine Nichte.

In Memoriam – die vorerst letzte Ausstellung

Die Schöpferin der UlliPupps starb unerwartet Mitte Januar 2017. Das war ein Schock. Die Vermieter boten an, Schaufenster und Ladenlokal für eine UlliPupp-Ausstellung zu nutzen, denn die Klima-Initiative war in neue Räume in der Mülheimer Innenstadt gezogen. Und so konnten die wundersamen Wesen erstmals in einen großen leeren Raum mit weißen Wänden gezeigt werden. Die Ausstellung traf auf viel Anklang und wieder fanden einige Puppen ihren Weg zu neuen Liebhabern.

drei der frühen UlliPupps nebeneinander
Drei der frühen UlliPupps nebeneinander.
Vier frühe UlliPupps an der großen Wand des Ladenlokals.
Vier frühe UlliPupps an der großen Wand des Ladenlokals.
Vier UlliPupp-Kinder und die Tänzerin
Vier der späten UlliPupp-Kinder – über allem schwebt die Tänzerin aus der mittleren Schaffensperiode.

Was bleibt

Weit über 100 UlliPupps hat Ulrike in nur acht Jahren geschaffen. Rund 80 davon sind noch vorhanden, darunter auch etliche unvollendete. Diese wurden 2018 fotografisch dokumentiert und sind seitdem – sorgfältig nummeriert und verpackt – buchstäblich gespeichert. Sie warten auf die nächste Gelegenheit, sich und ihre Schöpferin wieder zu zeigen …

Ulrike als lebensgroße Realkopie
This artwork in life size was generated in the early 1980s by using a copy machine. The model – my later wife Ulrike Pittig – was directly imaged on the Canon NP 5500 copier, the book-copies in the background are from a short history of photography.